Schon weit davor waren seine Reformen umstritten, führten zur Benachteiligung der einfachen Arbeiter und Angestellten, während Großkonzerne und Reiche profitierten. Die Arbeitsmarktreform, die den Unternehmen mehr Flexibilität bei Einstellung und Kündigung erlaubt, die Änderungen bei der Vermögenssteuer und die Flattax bei Kapitalerträgen sind nur einige Beispiele. Ein Reformer für das Kapital, so sehen ihn viele.
2018 entstanden die Gelbwesten-Proteste aufgrund der geplanten Anhebung der Sprit- und vor allem der Dieselpreise und dem Tempolimit auf den Landstraßen.
Es ging aber um viel mehr. Wieder einmal traf es die einfachen Menschen und Geringverdiener. Menschen, die auf dem Land leben, wo der nächste Arbeitsplatz zwischen 40 und 100 Kilometer entfernt sein kann. Ohne Auto unmöglich.
Das nächste Krankenhaus oder die ärztliche Versorgung ist hier auch weit weg. Es gibt hier keine Metro, und man kommt eben nicht mit dem Fahrrad in den nächsten Supermarkt ums Eck.
Die Menschen stehen hier früh auf und kehren spät heim für einen Hungerlohn. Den alten Menschen reicht das Geld oft nicht bis zum Monatsende.
Die Proteste der Gelbwesten und der Gewerkschaften haben sich vor Corona bereits verbunden. Durch die Pandemie gelang es Macron, die Proteste brechen.
Jetzt sind sie wieder da. Größer und stärker denn je. Denn jetzt rufen auch die Gewerkschaften zu Generalstreiks auf und die Gewerkschaften unterstützen den Widerstand.
Zum einen blieb die versprochene Stärkung der Kaufkraft aus. Weder der Mindestlohn noch die Gehälter wurden an die Inflation angepasst.
Zum anderen geht es um die nächste Reform, die vor allem die unteren Schichten besonders trifft. Die Rentenreform.
Die Zahl der Beitragsjahre spielt eine große Rolle, sie variiert je nach Geburtsjahr zwischen 41,5 und 43 Jahren. So lange muss ein Lohnabhängiger mindestens einbezahlt haben, um ohne Abschläge in Rente gehen zu können.
Allerdings nicht vor dem 62. Lebensjahr, selbst wenn er die 42 oder 43 Jahre voll hätte.